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Kultur und Kreativität weisen den Weg aus der Krise

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Die kulturellen und kreativen Industrien (KKI), einschließlich bildende und darstellende Künste, Medien, Verlagswesen, Musikindustrie und Filmkunst, werden allmählich als Grundlagen anerkannt, worauf sich die nationalen, regionalen und lokalen Wirtschaften und Gesellschaften entwickeln. Da sich die kreativen Industrien am Schnittpunkt zwischen Kunst, Unternehmen und Technologie befinden, könnten sie als wissensbasierte Einheiten bezeichnet werden, die Arbeitsplätze schaffen und das Wachstum fördern. Durch die Förderung der Kreativität und der Innovation lässt sich eine doppelte Tendenz der modernen Gesellschaften erkennen:  zur Erhaltung der kulturellen Vielfalt und gleichzeitig zur Stärkung ihrer wirtschaftlichen Leistungen.  
 
Die kreativen Industrien stellen einen Spitzensektor der Wirtschaft der OECD-Länder dar, mit jährlichen Wachstumsraten der letzten Jahre zwischen 5% und 20%. Schätzungen zufolge lag 2008 der Beitrag dieser Branche zum BIP der EU 4,5 %, sowie zu Arbeitsplätzen3,8 %. Wesentlich ist jedoch ihr Beitrag nicht nur zu Wirtschaftswachstum und Beschäftigung, sondern auch zur positiven Beeinflussung anderer Sektoren, wie z. B. der Tourismus und der Inhaltsbereich der Informations-und Kommunikationstechnik, die Bildung, die soziale Inklusion und die soziale Innovation. Es handelt sich also um eine Branche, die verspricht, in einem Europa, das gerade versucht, sich von einer gravierender Finanzkrise zu erholen, den Weg für wirtschaftliche Erneuerung und nachhaltiges Wachstum zu ebnen. 
 
In Anerkennung dieser Tatsache hat die Europäische Kommission kürzlich die Initiative “Kreatives Europa” auf den Weg gebracht, das neue Rahmenprogramm für den kulturellen und kreativen Sektor innerhalb des mehrjährigen Finanzrahmens (MFR) 2014-2020, der vorschlägt, die Unterstützung in diesen Bereichen um 37% zu verstärken.    
 
In der zweitägigen Konferenz “Kreativität Finanzieren“, die am 20.-21. Februar 2014 im Megaron Moussikis Konzerthalle Athen veranstaltet wird, werden Fragen in Ζusammenhang mit dem kulturellen und kreativen Sektor in Europa und dessen Rolle in der europäischen Wirtschaft und Gesellschaft behandelt. Die Konferenz wird vom Ministerium für Kultur und Sport organisiert und von der Europäischen Kommission im Rahmen der griechischen Ratspräsidentschaft co-finanziert. 
 
Durch die Erörterung von Fragen in Bezug auf die kulturellen und kreativen Industrien, das kulturelle Management, die kulturellen Politiken sowie auf viele Aspekte des kulturellen Lebens, von der Kultur des Designs, der Filmkunst, der Musik und der Bildenden Künste, bis hin zu den jugendlichen Subkulturen, den elektronischen Spielen (gaming) und der Mode, wird in der Konferenz ein interdisziplinärer Ansatz verfolgt, der auf die kritische Wahrnehmung der Phänomene abzielt. Hauptzweck der Konferenz ist es, die neue Philosophie über den kulturellen und kreativen Sektor in Europa zu erforschen. Im einzelnen werden im Rahmen der Konferenz folgende Ziele angestrebt: die Bürger Europas mit den vorhandenen Instrumenten und mit dem Fachwissen vertraut zu machen, welche den Zugang zu Finanzmitteln erleichtern; die Stärkung der Fähigkeit des kulturellen und kreativen Sektors, private Finanzierungsmittel anzuziehen; sein kommerzielles Potenzial sowie die Möglichkeiten hervorzuheben, die sich für die zeitgenössische Kreatitivität eröffnen, welche wiederum neue Chancen für die wirtschaftliche Entwicklung und für die Schaffung von Beschäftigung insbesondere für die Jugend eröffnen und, schließlich die Förderung und Unterstützung der Kreativen Industrie als Faktor des wirtschaftlichen und sozialen Wachstums, in Übereinstimmung mit den Zielsetzungen der europäischen Strategie “Europa 2020” für ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum.   
 
Frau Androula Vassiliou, Eu-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend wird die Eröffnungsrede der Konferenz halten.