Die digitale Wirtschaft wächst siebenmal so schnell wie die übrige Wirtschaft und bewirkt einschneidende Veränderungen in der Art und Weise, wie Güter und Dienstleistungen produziert werden. Die Entwicklung der Hochgeschwindigkeitsnetze hat heute die gleiche revolutionäre Wirkung wie vor einem Jahrhundert der Ausbau der Strom- und Verkehrsnetze. Mit der aktuellen Weiterentwicklung der Verbraucherelektronik verschwimmen die Grenzen zwischen digitalen Geräten. Dienste konvergieren und verlagern sich aus der physischen in die digitale Welt, die immer und überall mit allen möglichen Arten von Geräten zugänglich ist. Prognosen zufolge werden im Jahr 2020 digitale Inhalte und Anwendungen fast vollständig online bereitgestellt werden.
Zu einer Zeit, in der die Krise Jahre des wirtschaftlichen und sozialen Fortschritts vernichtet hat, muss die Europäische Union über die neuesten technologischen Errungenschaften auf dem Laufenden bleiben, um wieder auf Kurs für ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum gebracht zu werden. Um Europas Wirtschaft neu zu starten und seine Bürger und Unternehmen zu helfen, den größtmöglichen Nutzen aus den digitalen Technologien zu ziehen, hat die Europäische Kommission die
Digitale Agenda für Europa (DAE) vorgestellt. Diese Inititative wurde aufgestellt, um die grundlegende Rolle der Informations- und Kommunikationstechnologien für die europäische Wirtschaft im kommenden Jahrzehnt zu definieren.
Eines der Hauptziele der Digitalen Agenda für Europa ist es, eine schnelle Konnektivität zu erreichen. Ein schnelles und ultraschnelles Internet, sowie die interoperablen Anwendungen sind wesentliche Voraussetzungen, damit die Wirtschaft kräftig wächst, Arbeitsplätze und Wohlstand geschaffen werden und Bürger und Unternehmen auf die von ihnen gewünschten Inhalte und Dienste zugreifen können. Eines der DAE-Breitbandziele ist die graduelle Einführung und Verbreitung der Zugangsnetze der nächsten Generation (NGA) in einem Großteil der EU, um ultraschnelle Internetanschlüsse mit mehr als 100 Mbit/s bereitzustellen. Konkret, soll durch die Agenda sichergestellt werden, dass bis 2020 i) alle Europäer Zugang zu viel höheren Internetgeschwindigkeiten von über 30 Mbit/s haben und ii) mindestens 50% aller europäischen Haushalte Internetzugänge mit über 100 Mbit/s haben.
Im Laufe einer zweitägigen Konferenz mit dem Titel “
Beschleunigung der Allgegenwärtigkeit von Zugangsnetzen der nächsten Generation: Eine Säule für digitales Wachstum“, die am 13. und 14. Februar in Athen unter der Schirmherrschaft der griechischen Ratspräsidentschaft stattfindet, werden Themen, die mit der Umsetzung der Digitalen Agenda für Europa zusammenhängen, behandelt. Ferner werden die neuesten technologischen Entwicklungen in Richtung Allgegenwärtigkeit der Breitbandnetze, die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien und deren zahlreichen Anwendungen im Alltag (wie z.B. e-Government, e-Gesundheit, e-Lernen, e-Landwirtschaft), Regulierung und Wettbewerb im Telekommunikationssektor und die Finanzierung von Investitionen in Breitbandinfrastruktur diskutiert. Die Veranstaltung, welche vom griechischen Ministerium für Infrastruktur, Verkehr und Netzwerke in Zusammenarbeit mit der Internationalen Fernmeldeunion und der Europäischen Kommission organisiert wird, bringt Experten und Funktionäre aus der ganzen Welt zusammen, damit diese Meinungen, bewährte Praktiken und Know-how austauschen.